Erfolgreicher Abschluss der zweiten Projektrunde von KI-Transfer Plus
Im Programm KI-Transfer Plus des bayerischen Staatsministeriums für Digitales (StMD) konnten zwei weitere Unternehmen aus der Oberpfalz ihre ersten KI-Projekte in Zusammenarbeit mit dem Regensburg Center for Artificial Intelligence (RCAI) unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Mauerer erfolgreich abschließen.
KI-Transfer Plus
KI-Transfer Plus ist ein Wissenstransferprojekt, welches Unternehmen bei der ganzheitlichen Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt. Dabei werden sowohl technische als auch strategische Kompetenzen aufgebaut ‒ beispielsweise durch individuelle Workshops zur strukturierten Identifikation und Priorisierung von Anwendungsfällen, zum KI-Projektmanagement und zur Entwicklung einer langfristigen Datenstrategie. Zum technischen Kompetenzaufbau bietet das Projekt neben klassischen Programmierworkshops auch die Möglichkeit, in einem konkreten Projekt gemeinsam mit KI-Experten der Hochschule unternehmensspezifische KI-Anwendungen zu entwickeln, die dem Unternehmen einen echten Mehrwert liefern.
Im Netzwerk aus KI-Regionalzentren in Oberbayern (appliedAI-Initiative, Unterfranken (Venture Lab der TH Aschaffenburg) und Oberpfalz (RCAI) wurden nun bereits fünfzehn Unternehmen auf ihrem Weg zu erfolgreichen KI-Anwendenden begleitet. Anfang 2022 absolvierten in der Oberpfalz die emz Hanauer GmbH & Co. KGaA, FIT AG und die Horsch Maschinen GmbH erfolgreich das Programm. Alle Teilnehmenden haben Künstliche Intelligenz fest in Ihre Unternehmen integriert, um interne sowie externe Prozesse, aber auch die eigenen Produkte zu verbessern.
In der nun abgeschlossenen zweiten Projektrunde folgten die Gebrüder Dorfner GmbH & Co Kaolin- und Kristallquarzsand-Werke KG, Spezialist für die Gewinnung und Veredelung von Industriematerialien, sowie die Maschinenfabrik Reinhausen GmbH, Weltmarktführer bei der Produktion von Laststufenschaltern für Leistungstransformatoren. Bei der Abschlussveranstaltung am 23. Mai 2023 in München präsentierten sie Digitalministerin Judith Gerlach ihre beeindruckenden Projektergebnisse.
Ergebnispräsentation mit Digitalministerin Judith Gerlach
Gebrüder Dorfner GmbH & Co Kaolin- und Kristallquarzsand-Werke KG
Bei der Veredelung von Industriematerialien zählt die Beschichtung von Quarzsanden zu einer der Kernkompetenzen von Gebrüder Dorfner. Als Naturstoff unterliegen Zusammensetzung, Korngrößenverteilung und Farbeindruck des Rohmaterials natürlichen Schwankungen, welche auf die Beschichtungsgüte und Farbmetrik des Farbsandes Einfluss nehmen. Um Ausschussbatches zu vermeiden, entwickelte Gebrüder Dorfner ein KI-Modell, welches das Produkionsergebnis auf Basis vorhandener Qualitäts- und Prozessdaten sowie der Rezepturbestandteile prognostiziert. So können Abweichungen bereits vor Produktionsbeginn erkannt werden, um einer Materialverschwendung vorzubeugen und zugleich Kosten und Energiebedarf zu senken.
Maschinenfabrik Reinhausen GmbH
Eine von der Maschinenfabrik Reinhausen hergestellte Basiskomponente von Transformatoren sind Laststufenschalter, mit denen Spannungsveränderungen im Netz ausgeglichen werden können. Im Projekt entwickelte die Maschinenfabrik Reinhausen ein KI-Verfahren zur Erkennung von Anomalien und Fehlern an den Laststufenschaltern, welches einerseits zur Qualitätssicherung während der Produktion und andererseits als Teil eines Monitoringsystems während dem laufendem Betrieb der Transformatoren zum Einsatz kommen soll. Dadurch ist es möglich, frühzeitig auf Anomalien zu reagieren, um Stromausfälle zu vermeiden und die Stabilität der Stromversorgung zu erhöhen.